Die tschechische Stadt Strakonice liegt idyllisch etwa 52 Kilometer nordwestlich von der Bezirkshauptstadt Budweis entfernt am Zusammenfluss von Volynka und Otava. Berühmt ist sie vor allem durch ihre Dudelsackspieler, den Waffenhersteller Česká Zbrojovka und eine der ältesten Wasserburgen Böhmens, die Strakonitzer Burg.
Geschichte
Bekannt ist Strakonice aus der Zeit der Kelten in Südböhmen. Damals war der Ort einer der Goldwäscheplätze. Mit der Zeit wuchs die kleine Ansiedlung und erhielt im 14. Jahrhundert sogar die Stadtrechte. Ab dem 16. Jahrhundert lebte in der Stadt eine wohlhabende jüdische Gemeinde von Handelsleuten. Das beweisen heute immer noch Reste des Ghettos und ein jüdischer Friedhof. Im 19. Jahrhundert wurde im Ort Fese produziert und nach dem Vorderen Orient exportiert. Während der Industrialisierung wurden in Strakonice mehrere Betriebe gegründet.
Sehenswertes in Strakonice
Seit Jahrhunderten erhebt sich in Strakonice eine mittelalterliche Burg. Sie ist eine außergewöhnliche Sehenswürdigkeit in historischer und auch in architektonischer Hinsicht. Die Geschichte der Burg von Strakonice ist eng mit der Entwicklung der Stadt verbunden.
Die Burg wurde im 13. Jahrhundert vom Geschlecht der Bavor erbaut. Die ersten schriftlichen Erwähnungen über Strakonice datieren sich zurück auf das Jahr 1235. Einen Teil der Burg schenkte die Familie Bavor dem Malteser Ritterorden. Im 15. Jahrhundert gehörte dann allerdings die ganze Burg dem Orden.

Nicht einmal wurde die Burg erobert oder gar beschädigt. Im 16. Jahrhundert wurde die Burg Strakonice im Renaissancestil umgebaut. Seit 1958 ist sie als Kulturdenkmal der Tschechischen Republik geschützt und heute für Besucher geöffnet.
Empfehlenswert in der Burg ist die Besichtigung des Kapitelsaals mit den gut erhaltenen Wandmalereien. Die Burg beheimatet außerdem das Museum des mittleren Otavagebietes. Die Ausstellungen des Museums präsentieren unter anderem die Dudelsackpfeifertradition, die Herstellung von Fezzen und Motorrädern ČZ. Außerdem wird die Burg gern für Kulturveranstaltungen benutzt.
Zu den weiteren Sehenswürdigkeiten der Stadt gehören die barocke Mariensäule auf dem Platz Palacký sowie auch die wundervolle Kirche St. Margareta.
Festivals
In Strakonice finden auch zahlreiche Festivals statt. Das bekannteste davon ist das Dudelsackpfeifer-Festival. 1967 fand das Festival zum ersten Mal zum 600. Jubiläum der Stadtgründung statt. Weitere Festivals sind Bluegrass-Show Jamboree, die nationale Majoretten-Meisterschaft oder das Rumpálování (Haspeln) und historische Stadtfeierlichkeiten.
Wirtschaft
Eine bedeutende Rolle in Strakonice haben traditionell vor allem die Textil- und Maschinenbauindustrie. Produziert werden in Strakonice wurden Fezen, Decken, Strickwaren, Wollstoffe, Fahrräder und auch Motorräder. Die im Jahr 1919 gegründete Jihočeská zbrojovka (Südböhmische Waffenfabrik) stellte am Anfang nur Pistolen und Luftgewehre her. Später kamen auch automatische Waffen dazu. Nicht zuletzt ist auch das Bierbrauen im Ort bekannt.
Nur rund eine halbe Stunde dauert die Fahrt zwischen Hrad Rabi und Strakonice. Ein Ausflugsziel, dass sich auf jeden Fall lohnt.
Fotos:
Strakonice, , CC BY-SA 4.0, Wikimedia Commons
Strakonitzer Burg, EvaMospan, Pixabay